
Aus der Begründung der Jury: “In vier hart gefügten Teilen treibt es aus unterschiedlichen Richtungen seine Stollen durch ein Massiv kollektiver und individueller Gewalt. Dieses Buch trägt auch ausdrücklich nicht die Bezeichnung Roman. Doch an der Grenze von Fiktion und Nichtfiktion, wo es angesiedelt ist, betreibt es autobiografisches Schreiben mit einem hohen Maß an Selbstreflexion und romanhaftes Schreiben auf der Grundlage von Lidias Tagebüchern. In diesem genreüberschreitenden Sinn ist es unerhört zeitgenössisch. Erinnerungsarbeit als Widerstand gegen das eigene Zerbrechen: Die Rettung, die sich Natascha Wodin davon erhofft, bleibt aus. Aber die Tapferkeit, mit der sie den Dämonen ins Gesicht sieht, die sie bannen muss, hat auch etwas ungemein Ermutigendes. Davon kann sich jeder Leser von „Sie kam aus Mariupol“ überzeugen.”
Alle Nominierungen:
Anne Weber: Kirio
Lukas Bärfuss: Hagard
Brigitte Kronauer: Der Scheik von Aachen
Steffen Popp: 118
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